Der Brummton und andere Schallphänomene

Es sind nicht nur elektromagnetische, hydrologische und terrestrische Einflüsse, denen der Hausuntersucher auf die Spur kommen sollte. Schall gehört immer wieder zur Untersuchungsreihe bei Haus- und Schlafplatzuntersuchungen.

Im hörbaren Bereich gibt es vermehrt Beschwerden aus der Bevölkerung von Schall, der unheimlich empfunden wird und sehr unangenehmes körperliches, wie auch psychisches Unwohlsein hervorrufen kann.

Menschen mit normalem Gehör haben dabei den Vorteil, dass sie die Richtung aus der die Schallquelle sendet, bestimmen können. Dies erleichtert die Suche und das Auffinden.

Schwierig wird es jedoch bei tiefen Tönen. Hier sind wir nicht mehr in der Lage, die Richtung zu bestimmen. Hilfreich für den Radiaestheten ist dabei die H3-Antenne mit dem Akustikstecker. Damit kann man das Vorhandensein von Infra- und Ultraschall, sowie die Richtung überprüfen.

Was könnte die Ursache für diese Schallprobleme sein?

Neben üblichem Straßenlärm, Bahn und Flugzeugen sind mögliche Verursacher Kühlanlagen, Klimaanlagen, Lüfter und Niedertemperaturheizungen im Nachbarbereich, wenn das Gebläse röchelnd die Abluft befördert. Auch der Wind, der über die offenen Regenfallrohre bläst und diese dann wie Orgelpfeifen in Schwingung kommen. Transformatoren, die im 50 Hz-Rhythmus andere Gegenstände in Schwingung bringen.

Wir sind im Wohnbereich mit vielen anderen Wohnungen verbunden, z. B. durch Frischwasserleitungen, Abwasser oder Fernheizung. Über deren Rohrsysteme verteilen sich mechanische Schwingungen, die bei einem geeigneten Resonator Schallwellen erzeugen können. Folglich kann in einem Haus einer Siedlung ein Schallproblem auftreten, weil in diesem der geeignete Resonator für eine bestimmte Frequenz steht. Und wenn es nur ein ausgeschlagenes Lager einer Pumpe im Heizungssystem ist, das die störenden Schwingungen auf eine Leitung überträgt. Mögliche Beeinträchtigungen können sich ergeben, wenn in der Nachbarwohnung nachts ein Apnoe-Gerät mit seinem Kompressor arbeitet. Die Liste der möglichen Verursacher ist lang.

Auch akustische Schwingungen auf anderen Rohrsystemen, so wie z. B. Pipelines, könnten Töne übertragen. Vorstellbare wäre auch, dass gepulste Hochfrequenzstrahlung von Radaranlagen große Tanks und Silos im akustischen Bereich zum Schwingen anregen. Aber auch Vibrationen vom Straßenverkehr sind mögliche Anreger. Der Wind kann Stromleitungen zum Schwingen bringen. Viele Varianten sind verfügbar, auch die Dauer und Tonhöhe können sich ändern.

Ultraschall wird u. a. in Autos mit Park-Abstandshilfen erzeugt. Motoren und Generatoren in LKWs tun dies auch. Könnte es für empfindliche Menschen, die an stark befahrenen Straßen wohnen und arbeiten, eine Belastung sein? Aufgefallen ist dies, wenn wir mit unserem Fahrzeug an einen vor uns stehenden LKW heranfahren und die Parkhilfe verrückt spielt, obwohl der Abstand zum LKW größer ist, als der Abstand bei dem die Hilfe unter normalen Bedingungen überhaupt tätig wird.

Sogenannte Windprofiler (Beurteilung der Windgeschwindigkeit) benutzen hohe Schalldruckleistungen und könnten möglicherweise auch Verursacher des „Brummtons“ sein. Denn sie arbeiten nicht nur mit Radar, um den Wind in großen Höhen zu messen, einige davon werden unterstützt durch ein radio-akustisches Sondierungssystem (RASS – radio acoustic sounding system – Radio akustisches Klangsystem).

Riesige Lautsprecher senden den Schall senkrecht nach oben und eine Anzahl von Empfängersysteme sind um den Sendelautsprecher so postiert, dass die Schallreflexionen von den Luftschichten aufgefangen werden. Dabei verwendet man akustische Frequenzen im Bereich von 1.000 -1.150 Hz. So können die Schallgeschwindigkeiten und damit das Windverhalten in verschiedenen Höhen gemessen werden. Allerdings werden diese Anlagen nicht im Dauerbetrieb eingesetzt. Auch hier gilt, dass der von der Atmosphäre zurückgeworfene Schall sich weit verbreiten kann und möglicherweise durch Resonanzerscheinungen am Boden hörbar wird.

Sparlampen und die Windkraft stehen im Verdacht Infraschall (< 20 Hz) und Ultraschall (> 16 kHz) zu erzeugen

Die Hörbarkeit ist jedoch eine Frage des Abstandes.

Wenn Menschen durch Beeinträchtigung ihres Gehörs oder Allgemeinempfinden Schall nur noch gedämpft, bzw. auch die Richtung nicht mehr genau bestimmen können, wird es schwierig. Der Brummton verfolgt viele Betroffene besonders nachts (weil wohl der Verkehr tagsüber mit seinem Lärm andere Schwingungen übertönt).

Im Verdacht stehen auch elektromagnetische Wellen (handelt es sich dabei um die Phononen, die materielle Betrachtung von elektro-magnetische Wellen bis zu mehreren MHz?) in einem Bereich von 3 bis 30 kHz (Glen McPerson, Kanada).

Nicht hörbare Schwingungen kann der menschliche Körper auch durch das Zwerchfell, oder den gesamten Körper erfühlen. Bei manchen Menschen kann dies zu Unwohlsein und weiteren nicht näher definierbaren Reaktionen führen.

Die Frequenzeinteilung:

Infraschall < 20 Hz    Hörbar, je nach Alter  >20 Hz bis ca. 16 kHz
Ultraschall > 16 kHz.

Extreme Low Frequency (Längstwellen) ELF  3 -30 Hz
Super Low Frequency SLF 30 -300 Hz
Ultra Low Frequency   ULF 300 Hz -3 kHz
Very Low Frequency   VLF 3 kHz – 30 kHz.

Hörphänomene durch gepulste Radarstrahlung

Bei gepulsten hochfrequenten Feldern ausreichender Stärke können im Inneren des Kopfes akustische Schwingungen entstehen, die vom Innenohr als Geräusche wahrgenommen werden („Mikrowellenhören“). Die gesetzlichen Grenzwerte für hochfrequente elektromagnetische Felder sind aber so bemessen, dass dieser Effekt nicht auftreten kann. Andere Wirkungsmechanismen, durch die akustische Phänomene hervorrufen könnten, sind nicht bekannt.

Auch Funkanlagen in Bergwerken arbeiten auch mit ELFs

Die aus den Sendesignalen resultierenden mechanischen Schwingungen im Wasser und in der Luft. könnten zu akustischen Phänomenen beitragen. Besonders dort an Land, wo durch geeignete geologische Verhältnisse eine Resonanz möglich ist (Höhlen, Klüfte, Gesteinsrisse, Verwerfungen).

Ist es aber auch denkbar, dass bei besonderen Verhältnissen der Atmosphäre, Ionosphäre und Magnetosphäre diese Schwingungen als Schall in bestimmten Gebieten auf der Erdoberfläche hörbar werden? Hier wäre an die Sferics zu denken, die durch die weltweite Blitzaktivität zustande kommen. Deren Frequenzen liegen zwischen 3 und 100 Hz. Es sind gepulste Signale (Blitz).

In den 70er Jahren wurden an der Stanford-Universität in Kalifornien untersucht, ob die kilometerlangen Hochspannungsleitungen (60 Hz Netzfrequenz) mit Oberschwingungen die Magnetosphäre beeinflussen. Was zu Reflexionen auf die Erdoberfläche führen kann und dort bei geeigneten Resonatoren Schallwellen erzeugt. Bei uns könnte dieses Phänomen mit 50 Hz auftauchen.

Es sollte gezeigt werden, dass durch unterschiedlichste Ursachen und Zusammentreffen von besonderen Eigenschaften unerwünschte akustische Belastungen entstehen können.

(1)argo 2012 Hartmut Lüdeling
(2)Süddeutsche Zeitung 3./4. Januar 2015
(3) ZEIT ONLINE 23.4.1974
(4) DIE WELT ONLINE 18.1.2016
(5) Süddeutsche Zeitung  online 7. August 2014, 17:46 Uhr
(6) Bayerische Staatszeitung online 22.01.2016
(7) LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg Postfach 10 01 63, 76231 Karlsruhe, Internet www.lubw.de
(8) Literaturstudie des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Universität  Basel:    Hochfrequente Strahlung und Gesundheit (2003)
(9) Informationen im Internet: https://www.emf-portal.org/de

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